Der Konjunktiv
Die Konjunktivformen werden nicht durchgängig gebraucht und sind teilweise mit den Konditionalformen identisch. Überhaupt muß festgestellt werden, daß der Umgang mit dem Konjunktiv im Ensemma Pladd recht unorthodox abläuft.
Dazu einfach ein paar Beispiele:
Er hadd gemännd, ... (Er hat gemeint,...)
er hädd Ongschd (er habe Angst)
ich hädd känn Ongschd gehaad (ich hätte keine Angst gehabt)
ich wärre Ongschd hònn (ich werde Angst haben)
ich gähng Ongschd hònn (ich würde Angst haben)
er hädd Zidd (er habe Zeit)
er hädd Zidd gehaad (er habe Zeit gehabt)
er wärrd Zidd hònn (er werde Zeit haben)
er gähng Zidd hònn (er würde Zeit haben)
ma hälle (hädde) gebloddsd (wir hätten gearbeitet)
ma hälle (hädde) gebloddsd gehaad (wir hätten gearbeitet gehabt)
ma gähnde bloddse (wir würden arbeiten)
ma wärre bloddse (wir werden arbeiten)
usw.
Auffallend ist, daß im Ensemma Pladd die sonst im Saarländischen übliche Form von 'geben' statt 'werden' nicht benutzt wird. So gilt also folgendes:
Ein Ensheimer "wärrd variggd", ein Fechinger oder Saarbrücker "gäbbd variggd"!
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© Paul Glass 1997 - 2001 ff